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Maria Embden-Heine, Principessa della Rocca (nichtje van Heine): Erinnerungen an Heinrich Heine (1881)

Cocotte laat Mathilde schrikken

Eines Morgens saß sie [= de moeder van de schrijfster] an seinem Bette und las ihm einem Brief vor, als Madamme Heine weinend in die Stube stürzte. Cocotte stirbt schluchzte sie. Mathilde verstand kein Deutsch und so sagte Heine in dieser Sprache: Gott sei gedankt aber das Dankgebet kam zu früh!

Cocotte hatte die böse Angewohnheit zu schnattern und zu schreien, sowie eine ihm unbekannte Person in’s Zimmer trat. Er würde so unbändig und so laut, daß man sein eigenes Wort nicht hören konnte. Um ihn zum Schweigen zu bringen, drohte Madamme Heine gewöhnlich mit einer kleinen Peitsche, doch heute war die Drohung zur Züchtigung geworden, denn sie gab ihm einen kleinen Hieb.

Das erschreckte Thier bekam einen Krampfanfall, aber nur von kurzer Dauer, denn Cocotte erholte sich in Abwesentheit seiner Herrin. Als mein Mutter sie zu dem sterbenden Thiere begeleitete, wurden Beide mit einem freundlichen bon jour empfangen.

Sehr ernsthaft versicherte Mathilde meiner Mutter, daß sie erst jetzt die Klugheit und den Verstand des Papageis anerkenne, denn die ganze Scene wäre nur Verstellung gewesen, das Thier habe sie erschrecken wollen!!!

Als meine Mutter ihrem Bruder die großartige Entdeckung seiner Frau erzählte, brach er in ein frohes Gelächter aus und seine Heiterkeit wollte kein Ende nehmen.

Birgit Rühe-Freist: Mathilde Heine, Lebenspartnerin und Ehefrau von Heinrich Heine, 125. Todestag am 17. Februar 2008

Mathilde starb 27 Jahre nach Heine an einem Schlaganfall, den Berichten nach an seinem Todestag in seinem großen Lehnstuhl.

Birgit Rühe-Freist: Mathilde Heine, Lebenspartnerin und Ehefrau von Heinrich Heine, 125. Todestag am 17. Februar 2008